Ein bärenstarker Militärwettkampf

Der 36. IMM wird erstmals rund um ein Wasserschloss am Niederrhein stattfinden

„Die Ritterrüstungen werden vom Veranstalter gestellt.“ So heißt es in den ersten Ausführungsbestimmungen zum 36. Internationalen Mönchengladbacher Militärwettkampf (IMM), was natürlich ein kleiner Scherz ist. Denn eine klirrende Rüstung muss am Samstag, 6. Juli 2019, keiner der Wettkämpferinnen und Wettkämpfer anziehen. Aber der IMM, der älteste regelmäßig durchgeführte militärische Vielseitigkeitswettkampf in Europa, findet diesmal erstmals rund um das historische Wasserschloss Rheydt in Mönchengladbach statt. Das hat natürlich die Phantasie der Organisatoren beflügelt, freiwillige Reservisten aus der Region unter Leitung des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen der Bundeswehr.

„Dieser anspruchsvolle und vielseitige internationale Militärwettkampf ist ein großartiges Beispiel für gute und erfolgreiche Reservistenarbeit in Nordrhein-Westfalen“, betont der Kommandeur des Landeskommandos, Brigadegeneral Torsten Gersdorf. „Die Anziehungskraft des Wettbewerbs ist unverändert hoch, dies erfüllt uns einerseits mit großem Stolz, ist andererseits aber Verpflichtung zugleich.“ Das gilt auch für die anspruchsvollen Wettkampfaufgaben, die zurzeit vorbereitet werden: Die Wasserflächen rund um das Renaissance-Schloss bieten sich geradezu an, um zum Beispiel ein Schlauchbootfahren gegen die Stoppuhr oder das Überqueren eines Wasserhindernisses per Seilsteg durchzuführen. Die große Turnierwiese vor dem Schloss wird mit einer Hindernisbahn und der Biathlon-Anlage bestückt, die zuletzt bei den Bundesmeisterschaften für Reservisten im Einsatz gewesen ist.

Fest steht auch, dass ein Hindernisschwimmen in einem nahen Freibad stattfindet, ebenso ein Schießen mit Gewehr G 36 auf einem Schießstand, verrät Oberleutnant der Reserve Markus Stops (39), der den IMM bereits zum vierten Mal ehrenamtlich leiten wird. „Wir wollen Brücken bauen zwischen den Nationen“, betont Stops, der im Zivilberuf als Produktionsleiter in einem mittelständigen Unternehmen für Stromversorgungssysteme tätig ist. Teilnehmer aus 22 Nationen waren bislang beim IMM am Start, darunter aus Neuseeland, der Mongolei und Nepal.

Die weiteste Entfernung hatte beim jüngsten IMM mit 1800 Kilometer Autofahrt eine vierköpfige Mannschaft der Nationalgarde Lettlands aus Jekabpils zurückzulegen – unbestreitbar der erste Härtetest, für den es allerdings leider weder Pokale noch Medaillen gab. „Aus diesem Wettkampf sind schon Freundschaften und Beziehungen entstanden, die seit vielen Jahren bestehen und bei den jährlichen Treffen intensiviert werden. Das ist gelebte Völkerverständigung“, lobt Mönchengladbachers Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. Den Siegerpreis wird traditionell wieder Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen stiften. Die beiden haben auch diesmal wieder gern die IMM-Schirmherrschaft übernommen.

Mit einem Schlossgespenst werben die ehrenamtlichen Organisatoren der Reservistenverbands-Kreisgruppe Niederrhein nicht, wohl aber mit einem Bundeswehr-Teddy, der einen „bärenstarken Wettkampf“ verspricht. Dazu sind auch Zuschauer jeden Alters herzlich eingeladen. Auf die Besucher warten nicht nur spannende Wettkämpfe, sondern auch diverse Info-Stände und Aufgaben zum Mitmachen für jedermann, wobei der Eintritt natürlich frei sein wird. Eine stimmungsvolle Siegerehrung im Innenhof des Schlosses soll den IMM am Abend abschließen. 

Text und Fotos:

Helmut Michelis